BCO Alemannia Basel gegen den FC Bachletten 2020 – diese Affiche hat in der Vergangenheit für viel Spektakel gesorgt und auch dieses Mal erwarten beide Mannschaften ein heisses und enges Spiel. Was aber folgt, ist eine der schlechtesten Leistungen der Bachlettenhistorie, welche nach dem Spiel für viel Kopfschütteln sorgt. Von der ersten Minute an zeigen sich die Gäste lethargisch und uninspiriert. Zwar ist man vorwiegend im Ballbesitz, kann aber die taktischen Vorgaben nicht umsetzen. BCO Alemannia agiert diszipliniert, macht konsequent die Mitte zu und lauert auf schlampige Zuspiele der Bachlettener auf dem tiefen Hörnli-Rasen. Zudem profitiert der Tabellenzweite vom starken Rückenwind, der dem FCB 2020 in Kombination mit langen Bällen grosse Probleme bereitet. Das Heimteam kommt in der Startviertelstunde zu mehreren Hochkarätern, die Torhüter Fabian Landolt mit einigen starken Paraden vereiteln kann. Für den 27-jährigen Schwyzer ist es übrigens der erste Startelfeinsatz seit Oktober 2021. Nach 16 Minuten gelingt dem schnellen Nicola Pol aber dennoch die Führung für die Hausherren. Bachletten lässt in der Folge den Ball etwas besser laufen, aber eine klare Leistungssteigerung ist nicht zu erkennen. In der 37. und 41. Minute erhöht BCO folgerichtig auf 3:0. Ausser einer Riesendoppelchance am Ende der ersten Halbzeit zeigen sich die Grünen offensiv harmlos, gefährlicher zeigen sie sich vor dem eigenen Tor, wo ihnen fast zwei Slapstickeigentore gelingen. Leider wird die Leistung der Südwestbasler auch in der zweiten Halbzeit nicht besser, sie geben sich weiterhin schläfrig und handeln naiv im Ballbesitz. In der 67. Minute erhöht BCO bereits auf 5:0. Immerhin kann sich noch Sweeper-Keeper Landolt mehrmals auszeichnen und grätscht bei seinen Ausflügen stilvoll Ball und Mann weg. Kurz vor Abpfiff kann sich der FCB noch einen Ehrentreffer gutschreiben lassen, welcher schön herausgespielt ist. Nachdem sich Pascal Wohlwender in seiner unnachahmlichen Weise auf der rechten Seite durchtanken kann, schlägt dieser eine kernige Flanke auf Joker Simon Seghezzo, welcher die Kugel wuchtig ins Netz köpfelt. Für den Bachletten-Messi, der zum Schluss auch die Kapitänsbinde trägt, ist es das lang ersehnte Ligacomeback. Seit seinem Kurzeinsatz in der 1. Runde fehlte er verletzt und zuletzt krank. So datiert sein letztes Meisterschaftstor vom 12. Juni 2022 aus der Untersektionsära beim SC Steinen. Nun macht der interne Topskorer der Saisons 20/21 und 21/22 also gleich bei seinem Comeback sein erstes Tor für den Verein FC Bachletten 2020, typisch Seghezzo. Es ist dies ein minimal versöhnlicher Abschluss von einem im Grossen und Ganzen richtig schlechten Auswärtsspiel, das beim Match-Recap im nächsten Training für viel Gesprächsstoff sorgen wird.

Es gilt nun im nächsten Heimspiel gegen den FC Münchenstein, die richtigen Lehren zu ziehen und die beispiellose Negativserie von sieben aufeinanderfolgenden sieglosen Spielen (Test- und Ligaspiele) zu beenden.